Die indirekte Rede (engl. reported speech) ist ein wesentlicher Bestandteil der englischen Grammatik. Sie ermöglicht es uns, das Gesagte einer anderen Person weiterzugeben, ohne ihre genauen Worte zu zitieren. Ob beim Schreiben einer Geschichte, beim Wiedergeben eines Gesprächs oder beim Zusammenfassen einer Nachricht – das Verständnis der indirekten Rede ist entscheidend. In diesem Artikel findest du eine klare und detaillierte Erklärung mit vielen Beispielen.
Was ist die indirekte Rede?
Die indirekte Rede wird verwendet, wenn wir berichten, was jemand gesagt hat – aber nicht mit seinen genauen Worten. Stattdessen verändern wir die Struktur des Satzes, insbesondere die Verbformen.
Beispiel:
- Direkte Rede: She said, „I am tired.“
- Indirekte Rede: She said (that) she was tired.
Beachte, dass sich die Zeitform vom „am“ zum „was“ ändert.
Wann verwendet man die indirekte Rede?
Die indirekte Rede wird benutzt, um:
- Wiederzugeben, was jemand gesagt hat, ohne direkt zu zitieren.
- Längere Aussagen oder Gespräche zusammenzufassen.
- Einen formelleren Ton in der Sprache oder im Schreiben zu erzeugen.
Grundregeln der indirekten Rede
Zeitverschiebung (Backshifting)
In den meisten Fällen verschiebt sich die Zeitform in der indirekten Rede eine Stufe in die Vergangenheit.
Direkte Rede | Indirekte Rede |
am/is → was | „I am happy.“ → She said she was happy. |
are → were | „They are late.“ → He said they were late. |
do/does → did | „She does her work.“ → He said she did her work. |
did → had done | „I did it.“ → He said he had done it. |
will → would | „I will go.“ → She said she would go. |
can → could | „I can help.“ → He said he could help. |
have/has → had | „I have eaten.“ → She said she had eaten. |
Ausnahme: Wenn das einleitende Verb (z. B. says, tells) in der Gegenwart oder Zukunft steht, ist keine Zeitverschiebung nötig.
- He says, „I like tea.“ → He says he likes tea.
Pronomenänderung
Die Pronomen müssen an die Perspektive des Sprechenden und des Berichtenden angepasst werden.
- Direkt: She said, „I love my job.“
- Indirekt: She said she loved her job.
- Direkt: He said, „You are my best friend.“
- Indirekt: He said I was his best friend.
Zeit- und Ortsangaben ändern sich häufig
Direkt | Indirekt |
now → then | „I’m busy now.“ → She said she was busy then. |
today → that day | „I’ll do it today.“ → He said he would do it that day. |
yesterday → the day before | „I went yesterday.“ → She said she had gone the day before. |
tomorrow → the next day / the following day | „I’ll come tomorrow.“ → He said he would come the next day. |
here → there | „I’m staying here.“ → She said she was staying there. |
Aussagen, Fragen und Befehle wiedergeben
Aussagen wiedergeben
Dies ist die häufigste Form und folgt den Regeln der Zeitverschiebung.
- Direkt: „I like chocolate.“
- Indirekt: She said she liked chocolate.
Optional kann man that nach dem einleitenden Verb verwenden:
- She said that she liked chocolate.
Ja/Nein-Fragen wiedergeben
Verwende if oder whether und ändere die Satzstellung zu einem Aussagesatz.
- Direkt: „Do you like coffee?“
- Indirekt: He asked if I liked coffee.
W-Fragen wiedergeben
Verwende das Fragewort (what, where, why, how etc.) und formuliere den Satz als Aussage.
- Direkt: „Where do you live?“
- Indirekt: She asked where I lived.
- Direkt: „Why are you crying?“
- Indirekt: He asked why I was crying.
Wichtig: Keine Hilfsverben wie do, does oder did im indirekten Satz verwenden.
Befehle und Bitten wiedergeben
Verwende to + Infinitiv für positive Befehle und not to + Infinitiv für negative.
- Direkt: „Sit down!“
- Indirekt: He told me to sit down.
- Direkt: „Don’t touch that!“
- Indirekt: She warned me not to touch that.
Für höfliche Bitten verwendet man ask, request oder beg:
- Direkt: „Please help me.“
- Indirekt: He asked me to help him.
Besondere Verben der indirekten Rede
Neben „said“ und „told“ gibt es viele andere Verben, die präzisere Bedeutungen vermitteln:
Direkt | Indirekt |
„I’m sorry.“ | She apologized for being late. |
„Let’s go!“ | He suggested going. |
„I didn’t do it!“ | She denied doing it. |
„Yes, I took it.“ | He admitted taking it. |
„You must study.“ | She advised me to study. |
Verschiedene Verben erfordern unterschiedliche Satzkonstruktionen. Zum Beispiel folgt auf „suggest“ oft ein Gerundium (Verb + ing).
Fazit
Die indirekte Rede kann anfangs kompliziert wirken, weil man auf Zeitformen, Pronomen und Satzstellung achten muss. Doch mit ein wenig Übung wird sie zur Routine. Sie ist eine wichtige Fähigkeit im gesprochenen und geschriebenen Englisch und verleiht deiner Kommunikation mehr Klarheit und Präzision.